In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge über eine halbe Million junger Mütter und Väter im Alter von unter 35 Jahren, die abhängig von staatlichen Leistungen sind. Beziehen Eltern Sozialleistungen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Kinder als Erwachsene selbst Sozialleistungen beziehen bzw. arbeitslos werden. Wird jedoch in verbesserte Erwerbschancen von erwerbslosen Erziehenden investiert, kommt dies nicht nur den Geförderten selbst zugute. Es sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Eltern Arbeitsmarktrisiken an ihre Kinder weitergeben. Die bundesweite JOBLINGE-Initiative richtet sich speziell an junge Erwachsene aus benachteiligenden Lebenslagen mit dem Ziel einer nachhaltigen Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. In Kooperation mit den örtlichen Jobcentern wird durch die Initiative auch jungen erwerbslosen Eltern ein frühzeitiger (Wieder-)Einstieg in Ausbildung oder Arbeit ermöglicht.
Hierzu bieten die JOBLINGE den erwerbslosen Erziehenden verschiedene Unterstützungen an, etwa mit einem digitalen Coaching, welches berufsorientierende Elemente und konkrete Bewerbungsvorbereitungen vermittelt. Zudem werden die Erziehenden durch weitere Kooperationspartner z.B. bei der Betreuungsplatzsuche oder zu Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unterstützt. Je nach individuellem Bedarf können die Erziehenden anschließend auch am Qualifizierungsprogramm der JOBLINGE-Initiative teilnehmen. Mit der Teilnahme am Programm wird die Vermittlung in ein Ausbildungsverhältnis angestrebt. Die Vermittlungsquote beträgt seit Gründung der Initiative 2008 im Durchschnitt über 70 %.