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Institut für kommunale Planung und Entwicklung e.V.

An-Institut Fachhochschule Erfurt

Programm Thüringer Präventionsketten

Eine Präventionskette basiert auf der Leitfrage: Wie können wir gemeinsam eine wirkungsvolle Unterstützung gestalten, um allen Kindern ein gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen? Hierfür muss jede Kommune – unter Beteiligung der Kinder und Familien – stets ihr eigenes Verständnis von Präventionsketten entwickeln und bedarfsabhängig eigene Schwerpunkte setzen, entlang der Lebensjahre von Kindern und Jugendlichen. Im Mittelpunkt steht der Anspruch, bestehende Unterstützungsangebote für Familien ressortübergreifend und passgenau besser zu vernetzen und wirksam Kinder und Familien zu erreichen.

 

Folglich bedarf es einer reflexiven Zusammenarbeit von öffentlichen und freien Trägern aus den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheit, Bildung und Soziales. Hierfür erhalten die Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte fachliche Prozessbegleitung und finanzielle Unterstützung, um diese Perspektive fokussiert aufzugreifen und ein fachübergreifendes Wirken von präventiven Ansätzen auf kommunaler Ebene mit der Frage, was beim Kind ankommt, zu hinterfragen.

 

Das flächendeckende Vorhandensein integrierter Sozialplanungsstrukturen, die in einer landes- und kommunalpolitischen Agenda verankert sind, ist ein Spezifikum Thüringens. Dieser Vorteil ist für das Programm von enormer Bedeutung, da mit den bereits existierenden Steuerungsstrukturen ein kommunales Netzwerk für gelingendes Aufwachsen ausgebaut und weiterentwickelt werden kann.

 

In den Kommunen beginnt mit dem Aufbau von Präventionsketten ein akteursübergreifender Verständigungsprozess, der initiiert, moderiert, begleitet und immer wieder neu reflektiert und weiterentwickelt werden muss. Für den Aufbau einer Netzwerkkoordinierung erhalten Kommunen, die sich am Programm beteiligen, die finanzielle Förderung einer hauptamtlichen Koordinierungsstelle. Mit Hilfe von hauptamtlichen Koordinatorinnen und Koordinatoren wird sodann ein fortwährender Prozess der Reflexion und Abstimmung eingeleitet. Hierfür bietet das Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE) fachliche Begleitung und Beratung sowie die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, ergänzt mit einer wissenschaftlichen Reflexion des Gesamtprozesses in Thüringen.

 

Im Januar 2023 starten drei Kommunen mit dem Programm "Thüringer Präventionsketten". Dazu gehören die kreisfreie Stadt Jena, der Landkreis Schmalkalden-Meiningen sowie der Saale-Orla-Kreis; eine weitere kreisfreie Stadt plant eine Teilnahme, für zwei weitere Kommunen steht der Weg für eine Unterstützung bei der Entwicklung einer Präventionskette in der ersten Programmphase bis 2025 offen. Parallel besteht für nicht finanziell geförderte Städte/Landkreise die Möglichkeit einer Begleitung und Beratung.

Kooperationspartner
Institut für kommunale Planung und Entwicklung e. V.
Förderzeitraum
seit 2021
Förderziele
Weiterentwicklung vorhandener kommunaler Netzwerkstrukturen und Angebote für gelingendes Aufwachsen von Kindern in Thüringen im Rahmen der konzeptionellen Entwicklung und Umsetzung von Präventionsketten
Einsatz von Fördermittel
Finanzierung von Personalkosten für die fachliche Begleitung der Thüringer Kommunen sowie für den Einsatz von Koordinatoren und Koordinatorinnen in den Kommunen und deren Qualifizierung

Ihr Ansprechpartner in der Stiftung

Markus Büchel

Markus Büchel

Projektmanager und Prokurist