Initiative zum Schutz von Kindern mit Fluchterfahrung
Schutz und Förderung von Kindern in Flüchtlingseinrichtungen
Kinder verbringen häufig sechs Monate und mehr mit ihren Familien in deutschen Flüchtlingseinrichtungen. Unterkunft und Verpflegung sind gesichert, Schutz, Förderung und Teilhabe der Kinder blieben bis zu dieser Initiative jedoch weitestgehend unberücksichtigt. UNICEF verfügt über international erprobte Standards und Konzepte zum Schutz und zur frühen Bildung von Kindern in Flüchtlingseinrichtungen. Hierzu gehören Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Child Friendly Spaces) ebenso wie erprobte Ausbildungsprogramme für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende. Bei der „Initiative zum Schutz von Kindern mit Fluchterfahrung" wurde in Kooperation mit zahlreichen Partnern und Partnerinnen (unter anderem BMFSFJ, Wohlfahrtsverbände, Kinderschutzorganisationen) ein Mindeststandard entwickelt. Neben der Verbreitung des Standards über Webseiten, Regionalkonferenzen und Druckexemplare wurden online frei verfügbare Schulungsmaterialien entwickelt.
50 Vertreter und Vertreterinnen von Bildungsreferaten bei Ministerien und Wohlfahrt wurden als Trainer und Trainerinnen geschult. Diese bildeten 200 Gewaltschutzkoordinatoren und -koordinatorinnen/Unterkunftsleitungen sowie 2.500 Beschäftigte der Einrichtungen aus. Die verantwortlichen Träger und Personen können die Standards in ihren Einrichtungen umsetzen und deren Einhaltung kritisch überprüfen. 2017 profitierten mindestens 5.000 asylsuchende Kinder von den verbesserten Schutzbedingungen und eingerichteten kinderfreundlichen Orten in den Einrichtungen. 2018 waren es mindestens 13.000 Kinder. Über die Initiative wurden über 400 Flüchtlingseinrichtungen erreicht. In 100 Einrichtungen wurden öffentlich finanzierte Stellen für Gewaltschutzkoordinatoren und -koordinatorinnen geschaffen.